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TRADEGUNS - GEWEHRE ALS TAUSCHWARE
Nordamerika und der Fellhandel

Nach der Entdeckung der Neuen Welt durch Christoph Kolumbus bestimmte das Militär über 100 Jahre lang die europäische Präsenz in Amerika. Bereits in dieser Zeit waren Feuerwaffen aus dem Bestand der spanischen, englischen oder französischen Stützpunkte von Indianern heiß begehrte, wenn auch nur gelegentlich angebotene, Geschenke.

Das änderte sich mit dem Eintreffen erster Siedlergruppen zu Anfang des 17. Jahrhunderts. Ab diesem Zeitpunkt begann ein intensiver Handel mit den amerikanischen Ureinwohnern. Speziell der Fellhandel mit den Indianern Nordamerikas gewann für die Europäer ab etwa 1620 immer mehr an Bedeutung. Einerseits waren exotische Felle von anderen Kontinenten begehrte Prestigeobjekte europäischer Adeliger. Von größerer wirtschaftlicher Bedeutung aber war, dass der in Europa praktisch ausgerottete Biber in der neuen Welt in großen Stückzahlen vorkam, die Europäer an Biberfellen äußerst interessiert waren, da unter Anderem jeder bessere Hut aus Biberfell gefertigt wurde. Jeder Krieg vor 1776 zwischen europäischen Nationen auf dem Nordamerikanischen Kontinent war im Kampf um die Vorherrschaft im Fellhandel motiviert, was dessen Bedeutung wohl am Besten erklärt.

Aus der Sicht der Indianer war die Feuerwaffe eines der bedeutendsten Tauschobjekte im Fellhandel. Anfangs bot man den Indianern hauptsächlich ausrangierte militärische Musketen spanischer, holländischer oder französischer Herkunft an. Nach und nach bestimmten aber in Europa eigens für den Fellhandel produzierte Gewehre das Angebot. Den Anfang machten britische Tradeguns aus Birmingham, bald darauf folgten französische Tradeguns aus Tulle.

Nach der Niederlage im "French and Indian War" (1754 - 1763) reduzierte sich die französische Präsenz im Fellhandel zur Bedeutungslosigkeit, wenige Jahre später verloren auch die Briten durch ihre Niederlage im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ihre Vorherrschaft im Fellhandel an die neu gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika, auch wenn sie weiterhin von Kanada aus ihre Handelsstützpunkte betrieben.

Im 19. Jahrhundert begannen amerikanische Büchsenmacher das Angebot traditioneller glattläufiger Tradeguns durch in Massenproduktion hergestellte Gewehre mit gezogenem Lauf - sogenannten Trade-Rifles - zu ergänzen. Bekannt in diesem Zusammenhang sind vor Allem die Büchsen von Henry Eichholtzs Leman aus Lancaster / Pennsylvania.

Obwohl technisch längst veraltet, fanden die traditionellen TradeGuns in Steinschloss- und Perkussionszündung bis ins 20. Jahrhundert hinein Abnehmer, die Produktion wurde erst um 1910 eingestellt, das Angebot durch moderne Hinterlader ersetzt. Die Letzten von traditionellen Fellhandels-Firmen angebotenen Gewehre wurden 1970 ausgeliefert.


 

 

TRADEGUNS - GEWEHRE ALS TAUSCHWARE
Nordamerika und der Fellhandel

Nach der Entdeckung der Neuen Welt durch Christoph Kolumbus bestimmte das Militär über 100 Jahre lang die europäische Präsenz in Amerika. Bereits in dieser Zeit waren Feuerwaffen aus dem Bestand der spanischen, englischen oder französischen Stützpunkte von Indianern heiß begehrte, wenn auch nur gelegentlich angebotene, Geschenke.

Das änderte sich mit dem Eintreffen erster Siedlergruppen zu Anfang des 17. Jahrhunderts. Ab diesem Zeitpunkt begann ein intensiver Handel mit den amerikanischen Ureinwohnern. Speziell der Fellhandel mit den Indianern Nordamerikas gewann für die Europäer ab etwa 1620 immer mehr an Bedeutung. Einerseits waren exotische Felle von anderen Kontinenten begehrte Prestigeobjekte europäischer Adeliger. Von größerer wirtschaftlicher Bedeutung aber war, dass der in Europa praktisch ausgerottete Biber in der neuen Welt in großen Stückzahlen vorkam, die Europäer an Biberfellen äußerst interessiert waren, da unter Anderem jeder bessere Hut aus Biberfell gefertigt wurde. Jeder Krieg vor 1776 zwischen europäischen Nationen auf dem Nordamerikanischen Kontinent war im Kampf um die Vorherrschaft im Fellhandel motiviert, was dessen Bedeutung wohl am Besten erklärt.

Aus der Sicht der Indianer war die Feuerwaffe eines der bedeutendsten Tauschobjekte im Fellhandel. Anfangs bot man den Indianern hauptsächlich ausrangierte militärische Musketen spanischer, holländischer oder französischer Herkunft an. Nach und nach bestimmten aber in Europa eigens für den Fellhandel produzierte Gewehre das Angebot. Den Anfang machten britische Tradeguns aus Birmingham, bald darauf folgten französische Tradeguns aus Tulle.

Nach der Niederlage im "French and Indian War" (1754 - 1763) reduzierte sich die französische Präsenz im Fellhandel zur Bedeutungslosigkeit, wenige Jahre später verloren auch die Briten durch ihre Niederlage im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ihre Vorherrschaft im Fellhandel an die neu gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika, auch wenn sie weiterhin von Kanada aus ihre Handelsstützpunkte betrieben.

Im 19. Jahrhundert begannen amerikanische Büchsenmacher das Angebot traditioneller glattläufiger Tradeguns durch in Massenproduktion hergestellte Gewehre mit gezogenem Lauf - sogenannten Trade-Rifles - zu ergänzen. Bekannt in diesem Zusammenhang sind vor Allem die Büchsen von Henry Eichholtzs Leman aus Lancaster / Pennsylvania.

Obwohl technisch längst veraltet, fanden die traditionellen TradeGuns in Steinschloss- und Perkussionszündung bis ins 20. Jahrhundert hinein Abnehmer, die Produktion wurde erst um 1910 eingestellt, das Angebot durch moderne Hinterlader ersetzt. Die Letzten von traditionellen Fellhandels-Firmen angebotenen Gewehre wurden 1970 ausgeliefert.


 

 

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