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BEDFORD COUNTY RIFLES
Hockey-Schläger!

Historisches

Bedford County liegt an der südlichen Grenze Pennsylvanias und - im Vergleich zu den klassischen Büchsenmacher-Counties wie Lancaster oder Bucks - weit westlich. Parallel zur Besiedlung etablierte sich hier erst spät im 18. Jahrhundert eine Büchsenmacher Schule. Alle erhaltenen Gewehre dieser Schule stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Der erste uns heute bekannte Büchsenmacher in Bedford County war John Frazier, ein Bekannter George Washingtons der aus Monongahela County kam. Von ihm weiß man, dass er Gewehre repariert hat, aber es existieren keine Hinweise auf eigene Arbeiten Fraziers. Jakob Saylor stellte während der Revolution Waffen für das Commitee of Safety her, mehr wissen wir nicht über ihn. Henry Sides arbeitete ab 1796 in Bedford County, Conrad Atley ab 1800.

Als Begründer und Lehrmeister der Büchsenmacher Bedford Counties gilt aber Peter White. Es ist nicht bekannt, wann und wo Peter White zur Welt kam, ebensowenig weiß man, wo er das Büchsenmacher-Handwerk erlernte. Er wird aber ab dem Jahr 1807 in den Steuerlisten von Colerain Township/Bedford Cty. geführt. 1812 suchte er mit Hilfe einer in der Wochenzeitschrift "The True American" aufgegebenen Annonce einen "... intelligenten Jungen Mann als Lehrling zu einer Ausbildung im Büchsenmacher Handwerk". Heute vermutet man, dass der Lehrling der zu diesem Zeitpunkt 17jährige Jacob Stoudenour war, der sich zum zweitwichtigsten Büchsenmacher Bedford Counties entwickelte.

Architektur und Merkmale

Ihrer späten Entwicklung zufolge wirken die Büchsen der Bedford Schule im Vergleich zu anderen Longrifles sehr geradlinig und modern. Allerdings drehte sich dieses Charakteristikum mit der Zeit um. Die Büchsenmacher Bedfords entwickelten ein unglaubliches Traditionsbewusstsein: Während man an nahezu allen anderen Orten der USA längst zur industriellen Erzeugung von Hinterladern übergegangen war, wurden in Bedford selbst Ausgangs des 19. Jahrhunderts noch Longrifles nach dem überlieferten Schema in Handarbeit gefertigt.

Viele Merkmale zeichnen die Bedford County Schule aus. Wahrscheinlich als erstes fällt die Kontur auf, mit ihrer starken Schaftabsenkung, und dem beinahe nahtlos in den Schafthals übergehenden, meist völlig geradlinigen Kamm. Details welches diesen Büchsen den etwas bösartigen Spitznahmen "Hockeyschläger" eingebracht haben. Im Gegensatz zu den klassischen Schulen Pennsylvanias waren in Bedford geschweifte Läufe nie gebräuchlich. Die elegante taillierte Form des Vorderschafts fällt hier daher weg. Dennoch wirken alle Büchsen dieser Schule sehr schlank, wohl weil die Läufe überdurchschnittlich lang sind, Läuflängen von 112cm dürften der Durchschnitt sein, kaum jemals war ein Lauf kürzer als ein Meter.

Auch in Bedford hat sich eine spezielle Form der Patchbox weitgehend durchgesetzt: Die Platte des Scharniers besteht aus zwei aneinandergefügten Halbkreisen bzw. Halb-Ovalen, der erste voll, der zweite ein Ring. Es folgt ein charakteristischer, nach oben geschwungener Haken. Auch die Seitenteile der Box zeigen meistens zwei halbe Ringe, kreisrund oder oval.

Im Gegensatz zur Mehrzahl der Büchsenmacher aus anderen Counties fertigten die Büchsenmacher aus Bedford in der Regel auch das Schloss ihrer Büchsen selbst. Von der Grundgeometrie her handelt es sich um ein englisches Schloss mit halbrunder Pfannenform. Als zusätzliches künstlerisches Element wurde die Schlossplatte zu einer Art "Rattenschwanz" verlängert der dem Bedford-Schloss bereits in der Steinschloss-Ära ein charakteristisches Aussehen gibt.

Mit dem Aufkommen der Perkussionszündung ab etwa 1830 wurden viele der Bedford Rifles konvertiert, neue Waffen erhielten natürlich von Beginn an ein Perkussions-Schloss. Die Grundgeometrie blieb unverändert, allerdings setzte sich bei dieser Neuerung eine künstlerische Feinheit durch, die das Bedford Schloss nun endgültig unverwechselbar werden ließ: Die typische Schwanenhals-Form des Hahns.

Die Büchsenmacher der Bedford Schule erzeugten alle Komponenten ihrer Rifles von Hand, inklusive Lauf und Schloss. Daraus resultierte vielleicht jener selbstbewusste Stolz, der es den Vertretern dieser Schule ermöglichte, über fast ein Jahrhundert hinweg den Stil ihrer Schule weitgehend konstant zu erhalten.

Büchsenmacher der Bedford County Schule:

Peter White (? - 1835, Colerain Township)

Jacob Stoudenour (1795-1863, Colerain Township)

William Defibaugh (1814 - 1891)

Daniel B. Border (1826 - 1891)

John Amos (1800 - 1867)

Mehr als 40 Büchsenmacher waren in Bedford County während des 19. Jahrhunderts tätig.

BEDFORD COUNTY RIFLES
Hockey-Schläger!

Historisches

Bedford County liegt an der südlichen Grenze Pennsylvanias und - im Vergleich zu den klassischen Büchsenmacher-Counties wie Lancaster oder Bucks - weit westlich. Parallel zur Besiedlung etablierte sich hier erst spät im 18. Jahrhundert eine Büchsenmacher Schule. Alle erhaltenen Gewehre dieser Schule stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Der erste uns heute bekannte Büchsenmacher in Bedford County war John Frazier, ein Bekannter George Washingtons der aus Monongahela County kam. Von ihm weiß man, dass er Gewehre repariert hat, aber es existieren keine Hinweise auf eigene Arbeiten Fraziers. Jakob Saylor stellte während der Revolution Waffen für das Commitee of Safety her, mehr wissen wir nicht über ihn. Henry Sides arbeitete ab 1796 in Bedford County, Conrad Atley ab 1800.

Als Begründer und Lehrmeister der Büchsenmacher Bedford Counties gilt aber Peter White. Es ist nicht bekannt, wann und wo Peter White zur Welt kam, ebensowenig weiß man, wo er das Büchsenmacher-Handwerk erlernte. Er wird aber ab dem Jahr 1807 in den Steuerlisten von Colerain Township/Bedford Cty. geführt. 1812 suchte er mit Hilfe einer in der Wochenzeitschrift "The True American" aufgegebenen Annonce einen "... intelligenten Jungen Mann als Lehrling zu einer Ausbildung im Büchsenmacher Handwerk". Heute vermutet man, dass der Lehrling der zu diesem Zeitpunkt 17jährige Jacob Stoudenour war, der sich zum zweitwichtigsten Büchsenmacher Bedford Counties entwickelte.

Architektur und Merkmale

Ihrer späten Entwicklung zufolge wirken die Büchsen der Bedford Schule im Vergleich zu anderen Longrifles sehr geradlinig und modern. Allerdings drehte sich dieses Charakteristikum mit der Zeit um. Die Büchsenmacher Bedfords entwickelten ein unglaubliches Traditionsbewusstsein: Während man an nahezu allen anderen Orten der USA längst zur industriellen Erzeugung von Hinterladern übergegangen war, wurden in Bedford selbst Ausgangs des 19. Jahrhunderts noch Longrifles nach dem überlieferten Schema in Handarbeit gefertigt.

Viele Merkmale zeichnen die Bedford County Schule aus. Wahrscheinlich als erstes fällt die Kontur auf, mit ihrer starken Schaftabsenkung, und dem beinahe nahtlos in den Schafthals übergehenden, meist völlig geradlinigen Kamm. Details welches diesen Büchsen den etwas bösartigen Spitznahmen "Hockeyschläger" eingebracht haben. Im Gegensatz zu den klassischen Schulen Pennsylvanias waren in Bedford geschweifte Läufe nie gebräuchlich. Die elegante taillierte Form des Vorderschafts fällt hier daher weg. Dennoch wirken alle Büchsen dieser Schule sehr schlank, wohl weil die Läufe überdurchschnittlich lang sind, Läuflängen von 112cm dürften der Durchschnitt sein, kaum jemals war ein Lauf kürzer als ein Meter.

Auch in Bedford hat sich eine spezielle Form der Patchbox weitgehend durchgesetzt: Die Platte des Scharniers besteht aus zwei aneinandergefügten Halbkreisen bzw. Halb-Ovalen, der erste voll, der zweite ein Ring. Es folgt ein charakteristischer, nach oben geschwungener Haken. Auch die Seitenteile der Box zeigen meistens zwei halbe Ringe, kreisrund oder oval.

Im Gegensatz zur Mehrzahl der Büchsenmacher aus anderen Counties fertigten die Büchsenmacher aus Bedford in der Regel auch das Schloss ihrer Büchsen selbst. Von der Grundgeometrie her handelt es sich um ein englisches Schloss mit halbrunder Pfannenform. Als zusätzliches künstlerisches Element wurde die Schlossplatte zu einer Art "Rattenschwanz" verlängert der dem Bedford-Schloss bereits in der Steinschloss-Ära ein charakteristisches Aussehen gibt.

Mit dem Aufkommen der Perkussionszündung ab etwa 1830 wurden viele der Bedford Rifles konvertiert, neue Waffen erhielten natürlich von Beginn an ein Perkussions-Schloss. Die Grundgeometrie blieb unverändert, allerdings setzte sich bei dieser Neuerung eine künstlerische Feinheit durch, die das Bedford Schloss nun endgültig unverwechselbar werden ließ: Die typische Schwanenhals-Form des Hahns.

Die Büchsenmacher der Bedford Schule erzeugten alle Komponenten ihrer Rifles von Hand, inklusive Lauf und Schloss. Daraus resultierte vielleicht jener selbstbewusste Stolz, der es den Vertretern dieser Schule ermöglichte, über fast ein Jahrhundert hinweg den Stil ihrer Schule weitgehend konstant zu erhalten.

Büchsenmacher der Bedford County Schule:

Peter White (? - 1835, Colerain Township)

Jacob Stoudenour (1795-1863, Colerain Township)

William Defibaugh (1814 - 1891)

Daniel B. Border (1826 - 1891)

John Amos (1800 - 1867)

Mehr als 40 Büchsenmacher waren in Bedford County während des 19. Jahrhunderts tätig.

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